Quo vadis Kulturkaufhaus?

Die jüngste Entwicklung in einem der schönsten Gebäude der Stadt wirft Fragen auf: Wohin steurt das Tietz?

Tietz„Das ehemalige Kaufhaus Tietz vereint unter seinem Dach die Volkshochschule, die Stadtbibliothek, das Museum für Naturkunde und die Neue Sächsische Galerie. Das neugestaltete Haus TIETZ bereichert die neue Innenstadt von Chemnitz und ist bei einem Rundgang durch die City einen Besuch wert.“ Diese Aussage findet sich auf der Homepage der Stadt Chemnitz.

Die Einrichtungen des Tietz leisten eine hervorragende Bildungsarbeit für die Bürgerinnen und Bürger von Chemnitz. Nur lohne sich ein Besuch nach Ansicht der Fraktionsvorsitzenden der Stadtratsfraktionen SPD, DIE LINKE und Bündnis 90/Die Grünen immer weniger, da der Eingangsbereich im Erdgeschoss zunehmend wenig einladend wirke. Vor zwei Wochen wurde vermeldet, dass nach 14 Jahren die Buchhandlung „Humboldt und Agricola“ das Tietz auf Grund des fehlenden Besucherstroms verlässt. Ende 2016 zog das Bistro aus, Mitte Juni dieses Jahres der Ticket-Shop. Auch die Bühne im Foyer bleibt leer. Überall finden Veranstaltungen zur Kulturhauptstadt statt – nur nicht im Tietz.

Der Bewerbungsprozess zur Kulturhauptstadt ist ein Gewinn für Chemnitz, so die drei Fraktionsvorsitzenden, denn er verlangt, Ressourcen und Bedürfnisse zu hinterfragen und durch die Kultur Verbesserungen zu finden. Doch im ehemaligen Kulturkaufhaus ist keine Attraktivitätssteigerung zu spüren. Im Gegenteil – die Menschen bleiben dem Ort in der zukünftigen Johannesvorstadt fern.

Die drei Fraktionen wollen deshalb von der Verwaltung und dem Leiter des Kulturbetriebes Ferenc Csák wissen, wohin DAStietz steuert. Wie sieht die Zukunftsstrategie aus? Wie weit ist die Umsetzung des vom Stadtrat beschlossenen Konzeptes „Tietz Plus“ fortgeschritten?

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