antragstellende Fraktionen: SPD-Fraktion, CDU-Ratsfraktion, Fraktionsgemeinschaft DIE LINKE/Die PARTEI,F DP-Fraktion
Beschlussvorschlag:
Der Stadtrat Chemnitz fordert die Stadtverwaltung auf, folgende Aspekte in die Stellungnahme als Schulträger gegenüber dem Freistaat Sachsen aufzunehmen:
1. Die Stellungnahme enthält ein Bekenntnis zur Vielfalt der Ausbildungsberufe in der Region Südwestsachsen als Ganzes mit Fokus auf das Oberzentrum Chemnitz im Besonderen und einen Appell zum maximal möglichen Erhalt an Ausbildungslehrgängen in Stadt und Region.
2. Die Verlagerung der EinzelhändlerInnenausbildung nach Limbach-Oberfrohna ist zeitlich an der Fertigstellung des Chemnitzer Modells, Stufe 4 zu orientieren.
3. Dem Fortzug der FloristInnenausbildung nach Wurzen und Dresden wird nach Abstimmung mit den umliegenden Landkreisen entweder widersprochen oder es wird
gemeinsam dringlich angeregt, die Ausbildung am Standort Chemnitz zu erhalten.
Zudem sollen auch Hinweise der Kammern, der Kreishandwerkerschaft sowie direkt an die Stadt oder über die Kammer transportierte Hinweise von Unternehmen, Berufsschulen und SchülerInnenvertretungen Berücksichtigung finden.
Begründung:
Der Stadtrat ist nicht beschlussgebendes Gremium für die Schulnetzplanung Berufsschulen, die Stadt Chemnitz als Schulträger ist jedoch aufgefordert eine Stellungnahme abzugeben. Die antragstellenden Fraktionen begrüßen die Beratung dazu unter Beteiligung der Stadträtinnen und Stadträte, möchten jedoch drei Grundaussagen in der Stellungnahme in geeigneter Form einfließen lassen.
Die grundsätzliche Strategie des Staatsministeriums für Kultus soll und kann durch die Stellungnahme nicht überholt werden, ist auch nicht in Gänze in Frage zu stellen. Dennoch wird mit Sorge gesehen, dass durch die Konzentration ganzer Berufsbilder in einem Direktionsbezirk Berufswahlentscheidungen beeinflusst werden und Branchen gefährden. Hierzu ist die Vielfalt an Berufsausbildungen in der ganzen Region zu beachten, insbesondere die Tradition von Handwerk und Industrie.
Neben der grundsätzlichen Einschätzung sind zwei Inhalte wichtig, in der Stellungnahme erwähnt zu werden:
Die hohe Zahl an Auszubildenden als VerkäuferInnen und EinzelhändlerInnen, die gemäß Referentenentwurf in Limbach-Oberfrohna ausgebildet werden sollen bedarf einer guten Anbindung des künftigen Ausbildungsortes. Der überwiegende Teil der Auszubildenden dieser Berufe nimmt die Ausbildung in einem Alter auf, in dem der Führerschein noch nicht oder gerade erst erworben wird. Zudem ist ein erhöhter Pendelverkehr per PKW auch nicht anzustreben. Das Chemnitzer Modell soll die Stadt Chemnitz mit dem Umland verbinden, so dass auch die Fahrt an das BSZ Limbach-Oberfrohna denkbar ist.
Aus diesem Grund soll der Umzug des Ausbildungsgangs zumindest mit dem Fortgang des Chemnitzer Modells, Stufe 4 harmonisiert werden.
Der Ausbildungsgang der FloristInnen ist aus Sicht der antragstellenden Fraktion in der Region Südwestsachsen, insbesondere im Oberzentrum Chemnitz, zu halten. Eine Konzentration an den BSZ Wurzen und Dresden hätte tiefgreifende Folgen für das Berufsbild und die Betriebe in Südwestsachsen.
Abstimmung im Stadtrat: mehrheitlich zugestimmt
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.