Chemnitz zieht an – auch junge Medizinerinnen und Mediziner

Gute vier Jahre nach dem Stadtratsbeschluss, bei der Sicherung der medizinischen Versorgung auch einen kommunalen Akzent zu setzen, wurde in der regionalen Presse nun eine Zwischenbilanz vorgelegt. Und diese kann sich sehen lassen:

13 junge Medizinerinnen und Mediziner haben 2020 & 2021 ihre Arbeit als Hausärztinnen und Hausärzte in der Stadt aufgenommen oder haben es kurzfristig vor – in neuen oder übernommenen Praxen, als Partnerinnen und Partner in bestehenden Praxen und in Medizinischen Versorgungszentren*.

23 weitere angehende Medizinerinnen und Mediziner befinden sich in Ausbildung, teilweise schon mit dem Einstieg in Hausarztpraxen im Blick*.

Im Januar 2017 beauftragte der Chemnitzer Stadtrat auf Antrag der SPD, DIE LINKE und VOSI/PIRATEN – jedoch mit einigem Gegenwind aus anderen Fraktionen – die Chemnitzer Wirtschaftsförderung ihre Expertise bei der Fachkräftegewinnung auch darauf zu fokussieren junge Medizinerinnen und Mediziner nach Chemnitz zu holen. Mit dem Doppelhaushalt 2017/18 wurde auch eine Personalstelle hierfür beschlossen.

Als wichtiger Partner bei diesem Vorhaben sollte ein Weiterbildungsnetzwerk Chemnitzer Hausärztinnen und Hausärzte eingebunden werden, welches schon länger – ehrenamtlich und mit Herzblut für ihre Profession – angehende Ärztinnen und Ärzten auf dem Weg in ambulante Allgemeinmedizin begleiteten. Deren Arbeit wurde fortan von der Wirtschaftsförderung wesentlich unterstützt.

Ausgestanden ist der Mangel an jungen Medizinerinnen und Medizinern noch nicht, es wird weitere Praxen geben, deren Niedergelassene den wohlverdienten Ruhestand antreten – von 37,5 unbesetzten Stellen ist in der FP die Rede.

Die guten Ansätze der CWE als Wirtschaftsförderer in der Fachkräftegewinnung, ergänzt um das starke Signal des Freistaats, der am Klinikum Chemnitz einen Studiengang Humanmedizin der TU Dresden einrichtete, haben jedoch spürbare Erfolge aufgezeigt.

Somit hat sich die Überzeugungsarbeit im Stadtrat und die Hartnäckigkeit des SPD-Fraktionsvorsitzenden Detlef Müller und seiner Kollegin Susanne Schaper (DIE LINKE) im Januar 2017 gelohnt: Es können auch kommunalpolitisch Akzente für die medizinische Versorgung gesetzt werden.

* Berichte der Freien Presse vom 27. und 28.05.2021, jeweils auf Seite 11

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