Drei Jahre danach – Der NSU-Opfer gedenken

Veröffentlicht in: Aktuelle Meldungen | 0

Hanka Kliese, MdL„Gerade in Chemnitz bleibt das Gedenken an die zehn NSU-Mordopfer wichtig“, sagt Hanka Kliese, SPD-Landtagsabgeordnete und Initiatorin des Bündnisses Bunter Brühl, welches das Gedenken veranstaltet. „In unserer Stadt fanden die Rechtsterroristen Ende der 1990er Jahre Unterschlupf und Unterstützung in rechtsextremen Kreisen. Hier begann ihre Raub- und Einbruchserie in Banken und Supermärkten, um das Leben im Untergrund zu finanzieren.“

Kliese weiter: „Das zeigt, dass Chemnitz ein wichtiger strategischer Ort der Neonazis war – und auch heute in vielerlei Hinsicht ist. Aus diesem Grund können sich hier einschlägige Szeneläden wie das tonsberg, vormals Brevik, an der Elisenstraße, Ecke Mühlenstraße halten. Mit dem Gedenken treten wir auch solchen Strukturen entschlossen entgegen. Darüber hinaus gedenken wir als Bündnis der 184 Todesopfer rechtsextremer und rassistischer Gewalt seit 1990.“

Die Differenz zwischen der offiziellen Statistik zu Todesopfern rechter Gewalt der Bundesregierung (63 Opfer) und den Recherchen der Amadeu-Antonio-Stiftung (184 Opfern) ist nach wie vor sehr hoch. „Auch die NSU-Mordserie hat leider bisher nicht dazu beigetragen, dass die Bundesregierung die Erfassungskriterien präzisiert oder aber mindestens um die Opferperspektive ergänzt. Mit dem Gedenken wollen wir auch eine intensivere Auseinandersetzung mit rechtsextrem motivierter Gewalt anmahnen“, so die SPD-Politikerin abschließend.

Die Gedenkveranstaltung findet am Dienstag, den 4. November statt – auf den Tag genau drei Jahre, nachdem mit dem Selbstmord der beiden NSU-Mitglieder Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos in Erfurt und der Explosion eines Wohnhauses in Zwickau die Aufdeckung einer bis dahin beispiellosen rechtsextrem und fremdenfeindlich motivierte Mordserie in Deutschland begann.

Das Bündnis Bunter Brühl lädt alle Chemnitzerinnen und Chemnitzer ein, am 4. November um 17 Uhr an der Ecke Elisen-/Mühlenstraße ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit zu setzen. Eine kurze Rede wird ein Vertreter der Chemnitz Jusos halten, die sich von Beginn an im Bündnis Bunter Brühl engagierten.

Schreibe einen Kommentar