Den Tag der Befreiung beging die SPD Chemnitz gemeinsam mit anderen Parteien und dem dem VVN-BdA Chemnitz mit einem stillen Gedenken am Ehrenmal auf der Kriegsgräberanlage in Reichenhain und am Mahnmal im Park der Opfer des Faschismus.
Mit Gästen aus diesen Partnerstädten sollte der 75. Jahrestag des Kriegsendes und der Befreiung vom Nationalsozialismus begangen werden, so hatte es der Stadtrat letztes Jahr mit großer Mehrheit beschlossen.
Die aktuelle Situation ließ das leider nicht zu und so fand ausgerechnet dieses Jubiläum des Tages der Befreiung in kleinem Rahmen statt.
Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig verlas dabei einen Brief, der an alle Chemnitzer Partnerstädte versandt wird. Aus diesem ist die folgende Erklärung entstanden:
Sehr geehrte Abgeordnete des Bundestages und des Landtages,
sehr geehrte Fraktionsvorsitzende und Fraktionsmitglieder des Chemnitzer Stadtrates,
sehr geehrte Chemnitzerinnen und Chemnitzer,
wir stehen heute still an den Denkmälern unserer Stadt, um uns an die Opfer des zweiten
Weltkrieges zu erinnern. Eines wahnsinnigen Vernichtungskrieges, der von Deutschland
ausging. Angetrieben von einer mörderischen Ideologie. Millionenfaches sinnloses Sterben.
Von Deutschland über die Welt gebracht.
Wir stehen still, weil die Dimension des Schreckens, die wir, die Deutschen zu verantworten
haben, bis heute schockierend und beschämend ist. Weil es kaum Worte gibt, die das
Grauen beschreiben.
Weil es nicht wieder gut zu machen ist. Und nie vergessen werden darf.
Weil wir es in der Hand haben, dass sich ein solches Grauen nicht wiederholt.
Und wir stehen heute still beisammen, weil die Umstände im Frühjahr 2020 das tatsächliche
gemeinsame Erinnern unmöglich machen: Wir wollten den heutigen 8. Mai, diesen 75.
Jahrestag der Befreiung, gemeinsam mit Gästen aus unseren Partnerstädten Wolgograd,
Manchester, Mulhouse und Akron, aber auch Lodz und Usti nad Labem verbringen. Wir
können heute aufgrund der Pandemie nicht beieinander – aber wir können in Gedanken
zusammen sein.
Wir sind so dankbar für die Freundschaft mit den Bürgerinnen und Bürgern in unseren
Partnerstädten. Sie berichten noch heute von ihren Vätern, Großvätern, Onkeln und anderen
Verwandten, die ihr Leben auf den Schlachtfeldern Europas ließen. Für die Befreiung vom
Nationalsozialismus.
Das berührt uns in Dankbarkeit.
Der 8. Mai ist der Tag der Befreiung. Er ist uns Verpflichtung, verantwortlich zu handeln. Den
Frieden zu schützen. Die Demokratie zu wahren. Die Freundschaft der Menschen in der
Welt, die Verständigung und das Miteinander zu fördern. Immer wieder.
Die Botschaft des 8. Mai heißt: Frieden. Respekt vor den Völkern der Welt. Das sagen die
Menschen in Wolgograd. In Manchester. In Mulhouse. In Akron. In Chemnitz. Das ist die
Aufgabe der nachfolgenden Generationen. Unsere Aufgabe.
Frieden.
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