Auch immer mehr Investoren und Privatleute wenden sich Chemnitz zu, wollen kaufen oder bauen. Die SPD will dieses Interesse lenken, indem wir gezielt Lücken in der bestehenden städtischen Bebauung als Bauland vermitteln. Damit wollen wir alte Karree-Strukturen mit begrünten Innenhöfen als Treffpunkte für die Nachbarschaft wieder-herstellen. Wertvolle Bauten der Industriegeschichte sowie Denkmäler wollen wir als Zeugen unserer Vergangenheit erhalten. Wir möchten diese ertüchtigen und angemessen nutzen. Eine Abwägung zwischen Erhalt und Abriss darf nicht allein auf Argumente der Wirtschaftlichkeit gestützt werden, sondern muss auch u. a. Aspekte der städtebaulichen und historischen Bedeutung einbeziehen.
Vorrang bei der Vermittlung von Bauland haben städtische Quartiere vor den Randlagen.
Wo neu gebaut wird, achten wir auf die gestiegenen Ansprüche aus der Bevölkerung an die Stadtgestaltung und Baukultur. Besonders bei öffentlichen Bauvorhaben wollen wir noch stärker auf die Architektur achten und diese auch öffentlich diskutieren. Die SPD achtet auf ressourceneffizientes Bauen mit nachhaltigen Materialien und mit hoher Energieeffizienz. Die Stadt soll selbst eine Vorbildfunktion für modernes Bauen einnehmen und zugleich private Bauherren unterstützen, die besonders erhaltenswerte Gebäude renovieren oder besonders umweltfreundlich bauen wollen. Zweckbauten, die sich nicht in das Stadtbild einfügen, wollen wir in dieser Form nicht mehr genehmigen.

Hauptverkehrsstraßen, wie bspw. die Leipziger, Frankenberger, Zwickauer, Annaberger oder Zschopauer Straße, sind der nächste Baustein in der Stadtentwicklung. Der Weg in die Innenstadt soll in Zukunft an Attraktivität gewinnen. Baumaßnahmen, z.B. am Chemnitzer Modell sowie an Versorgungsleitungen, sollen stets dahingehend optimiert werden, dass sich das Erscheinungsbild der Stadteingänge verbessert. Radverkehr und Öffentlicher Nahverkehr sollen dabei stets angemessen mitgeplant werden, um Alternativen zum Autoverkehr zu ermöglichen.
Die Bahnhof-, Theater-, und Brückenstraße schneiden das Chemnitzer Zentrum von den umliegenden Quartieren ab. Um das Reitbahnviertel, den Brühl und den Sonnenberg besser an die Innenstadt anzuschließen, wollen wir diese Barrieren zurückbauen, indem wir für Verkehrsentlastung sorgen, die Straßenbreite verkleinern und die freiwerdenden Flächen weiter begrünen. Wir wollen attraktive Gehwege mit Sitzgelegenheiten und Spielelementen schaffen, die auch zum Verweilen einladen. Durch die neuen Wegebeziehungen beleben wir auch den Bereich um die Straße der Nationen weiter.
Die Flüsse und Bäche der Stadt wollen wir nach Möglichkeit freilegen und stärker in die Stadtgestaltung einbeziehen. Der öffentliche Raum ist für uns ein Ort der Begegnung. Damit Grünanlagen, Gassen und Plätze einladend sind, wollen wir diese besser pflegen und fordern mehr Personal für das Grünflächenamt.
Auch das nächtliche urbane Leben wollen wir stärken. Wir wollen die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Betrieb von Spätverkäufen schaffen.

Mit einem intelligenten Beleuchtungskonzept für öffentliche Plätze, z.B. Spielplätze, und markante Gebäude machen wir die Stadt auch in der Dunkelheit erlebbar und verbessern zugleich die Aufenthaltsqualität in den Abend- und Nachtstunden sowie das Sicherheitsempfinden.
Neben den baulichen Maßnahmen muss die Schlagzahl der Events und Großveranstaltungen, die erfahrungsgemäß viele Besucher anlocken, erhöht werden. Damit leisten wir einen weiteren Beitrag zur Belebung der Stadt.
Wir setzen uns für die Aufhebung des Alkohol- und Glasflaschenverbotes auf den innerstädtischen Grünflächen ein.
Die Technische Universität ist ein Botschafter für Chemnitz und ein Innovationsmotor. Ihre Entwicklung unterstützen wir genauso wie die aus dem Hochschul- und Forschungsbereich entstehenden Unternehmensausgründungen.