Auch in Zukunft werden wir uns für eine weitere Attraktivitätssteigerung des ÖPNV einsetzen. Dabei ist uns wichtig, dass die Ticketpreise bezahlbar bleiben und der ÖPNV auch in finanzieller Hinsicht eine attraktive Alternative zum Individualverkehr ist. Gezielt wollen wir Berufspendler ansprechen und das Jobticket weiter ausbauen. Den Ausbau des Chemnitzer Modells werden wir konsequent weiterverfolgen. Um am städtischen Nachtleben teilnehmen zu können, brauchen Jugendliche einen gut ausgebauten ÖPNV mit entsprechenden Nachtlinien. Deshalb wollen wir kulturelle Einrichtungen besser in das Nachtliniennetz der CVAG einbinden.
Zu einem modernen ÖPNV gehören auch moderne Haltestellen. Alle Haltestellen sollen barrierefrei umgebaut und mit einer dynamischen Fahrgastinformation ausgestattet werden; sie sollen ausreichende, überdachte Sitz- und Wartemöglichkeiten haben. Knotenpunkte sollen vollständig überdacht werden und Flächen zum Verkauf von Getränken, Snacks und Zeitungen besitzen.
Die Möglichkeiten, die die Digitalisierung für einen guten ÖPNV bietet, sollen den Menschen in Chemnitz zur Verfügung stehen. Fahrgäste, die das wünschen, sollen künftig alternativ zum Papierticket auch ein elektronisches Ticket bargeldlos erwerben können. Dazu gehört auch die Freigabe bzw. Weitergabe der Verkehrs- und Echtzeitdaten der CVAG an Online-Navigationsdienstleister. Im innovativen Umfeld von TU Chemnitz und Start-Ups sehen wir zudem Chemnitz als ideale Stadt an, um Pilotprojekte wie den autonomen Kleinbus zu erproben.

Mit unseren Vorschlägen für einen besseren ÖPNV sowie dem bereits vollzogenen Ausbau des Chemnitzer Modells bekennen wir uns zur Mobilität für alle und wollen langfristig einen gut ausgebauten sowie kostenlosen Nahverkehr schaffen.
Wir werden uns gegenüber Bund und Landesregierung dafür einsetzen, dass der geplante und bereits in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommene Ausbau der Bahnstrecke zwischen Chemnitz und Leipzig über Bad Lausick erfolgt. Die geplante Variante über Borna und Neukieritzsch wird zu einer Verlängerung der Fahrzeiten und damit zu einer Verschlechterung der Verbindung führen.
Mit dem Gehwegekonzept haben wir Potentiale und Probleme für Fußgängerinnen und Fußgänger bereits benannt. Dieses Konzept wollen wir weiter fortschreiben und Anregungen konsequent umsetzen, damit Straßenquerungen fußgängerfreundlich, Wegverbindungen so kurz und so attraktiv wie möglich und Barrieren abgebaut werden. Für Touristinnen und Touristen, die unsere Stadt besuchen, wollen wir Wegweiser mit Zeitangaben errichten, um ihnen die Orientierung zu erleichtern.
Für den Radverkehr wollen wir ein durchgängiges, sicheres und weit-gehend asphaltiertes oder gepflastertes Radwegenetz schaffen. Bei der Erschließung von Neubaugebieten soll deren Anbindung an dieses Radwegenetz mitgeplant werden. Fahrräder müssen am Ziel sicher und wetterfest abgestellt werden können, wir wollen insbesondere verbesserte Parkmöglichkeiten in der Innenstadt. Das bestehende Parkraumkonzept soll um mögliche Parkflächen für Fahrräder ergänzt werden.

Nicht alle Menschen können oder wollen gänzlich auf das eigene Auto verzichten. Unser Ziel bleibt es, gute Alternativen zum eigenen PKW anzubieten, damit die Chemnitzerinnen und Chemnitzer gerne öfter zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV unterwegs sind.
Park+Ride-Angebote wollen wir verbessern und den Verzicht auf das eigene Auto für den Weg durch die Stadt erleichtern. Die Innenstadt wollen wir vom Durchgangsverkehr befreien. Dafür setzt sich die SPD für den raschen Weiterbau des Südrings sowie für den Bau des Innenstadtrings ein, der die Verkehre um das Zentrum lenkt, um die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu verbessern. Mit diesem gezielten Ausbau wollen wir schnellere und leistungsfähigere Straßenverbindungen schaffen. Zusätzlich soll, um die Mobilität weiter zu verbessern, ein städtisches Projekt zur Bereitstellung eines E-Bike-Sharing-Dienstes aufgesetzt werden.
Auch für den Individualverkehr gibt es inzwischen umweltschonende Lösungen: Wir unterstützen die Besitzerinnen und Besitzer von E-Autos schon jetzt, indem sie kostenlos parken können. Dieses Angebot wollen wir auf Carsharing-Autos ausweiten. Die E-Mobilität wollen wir zudem weiter fördern, indem wir stadtweit mehr Parkflächen mit Ladestationen zur Verfügung stellen.
Wir sind uns bewusst, dass wir unsere Anstrengungen für den Klimaschutz deutlich erhöhen müssen. Ein klimafreundlicherer Verkehr ist hier ein wichtiger, aber nicht der einzige Baustein. Daher wollen wir, dass jede Entscheidung oder Maßnahme von Verwaltung oder Stadtrat daraufhin überprüft wird, inwiefern der mit der Umsetzung verbundene CO2-Ausstoß reduziert werden kann. Das Ergebnis soll transparent kommuniziert werden. Und wir wollen uns dafür einsetzen, dass die Kommune in ihrer Rolle als Gesellschafter die kommunalen Unternehmen zur CO2-Reduktion verpflichtet.

Wir werden die Umsetzung des Konzepts zur Schaffung naturbelassen-er Grünflächen konsequent weiterverfolgen. Um Artenvielfalt zu sichern und dem Insektensterben entgegen zu wirken, sind auch die Lichtemissionen zu betrachten. Von einem intelligenten Beleuchtungskonzept versprechen wir uns nicht nur städtebauliche, sondern auch nachhaltige Effekte. Neben den Grünflächen werden wir mehrere, vom Grünflächenamt betriebene Stadtteilgärten mit Wildobst (alte Sorten) anlegen, welche die Chemnitzer und Chemnitzerinnen gemeinschaftlich genießen können.