† 9.3.1933 Chemnitz
Beruf: Kaufmann
Sein Vater war Emil Landgraf, Begründer des Verlags Landgraf & Co., in dem seit 1899 die Chemnitzer „Volksstimme“ erschien und der 1910/11 den neuen Verlags- und Druckerei-Komplex an der Dresdner Str. 38 errichtete.
Georg Langraf war seit 1900 im Verlag angestellt und übernahm Anfang der 1920er Jahre von seinem Vater die Verlagsleitung. 1903 wurde er Mitglied des Zentralverbands der Handlungsgehilfen und 1905 Mitglied der SPD. 1919 – 1933 Stadtverordneter, 1924 – 29 Fraktionsvorsitzender und zugleich Stadtverordnetenvorsteher.
Kommunalpolitisch machte er sich um die Wohnungsbaugenossenschaften verdient. Er gehörte wohl eher zur Mitte in der Chemnitzer SPD.
Am 9.März 1933 – vier Tage nach der Reichstagswahl – besetzte die SA auch in Chemnitz die öffentlichen Gebäude. Dazu sollte auch das Verlagsgebäude der „Volksstimme“ gehören. Landgraf weigerte sich, die Schlüssel herauszugeben und wurde – selbst unbewaffnet – daraufhin auf den Eingangsstufen des Verlagsgebäudes vom Anführer des SA-Kommandos erschossen.
Am 75.Jahrestags dieses Mordes wurde an dieser Stelle von der Chemnitzer SPD eine Gedenktafel enthüllt. [Foto]
1945 wurde eine Straße auf dem Kaßberg nach ihm benannt.
Am gleichen Ort stiftete die Chemnitzer SPD 2013 einen Stolperstein. [Dieter Häcker]
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