Historisches Denkmal vor Abriss?

SPD-Stadtratsfraktion zur Entscheidung der DB Netz AG über den Neubau des Chemnitztal-Viadukts
Viadukt

ViaduktDie Mitteilung der DB Netz AG, das historische Chemnitztal-Viadukt zugunsten eines Neubaus aus Stahlbeton abzureißen, stößt in der SPD-Fraktion im Stadtrat Chemnitz auf Widerspruch. In der Informationsveranstaltung am gestrigen Dienstag hatte die DB Netz AG die anwesenden Bürgerinnen und Bürger, darunter auch mehrere Mitglieder des Stadtrates, über die Entscheidung informiert. „In Kenntnis gesetzt trifft es passender.“, so Stadträtin Jacqueline Drechsler, „Am Standpunkt der Bahn hat sich nichts geändert, die Entscheidungen werden getroffen, ohne die Stadt einzubeziehen.“ Trotz enormen Engagement aus der Chemnitzer Bevölkerung und der Forderung nach einem Erhalt des Bauwerks im Planungs-, Bau- und Umweltausschusses im Juni dieses Jahres hält die Bahn an ihren Neubau-Plänen fest.

„Jegliche konstruktiven Einwände wurden bei Seite gelassen. Selbst Überlegungen, wie die Mehrkosten für den Erhalt des Viaduktes aufgebracht werden könnten, wurden nicht aufgegriffen“, zeigt sich Stadtrat Ulf Kallscheidt enttäuscht. Der Einwand des Planungs-, Bau- und Umweltausschusses, dass gegenüber 2003 eine Alternative zum Abriss besteht, wurden nicht aufgegriffen und eine Lösung gemeinsam mit der Stadt Chemnitz scheint nicht in Sicht.

„Die Bahn macht es sich zu einfach. Anstatt mit der Bürgerschaft und den Stadträten nach Möglichkeiten zu suchen das Viadukt zu erhalten, hat sie die einsame Entscheidung getroffen den Abriss durchzusetzen. Diese Hinterzimmerpolitik á la ‚Stuttgart 21′ ist nicht zu akzeptieren. Es stellt sich beim Chemnitztalviadukt weniger die finanzielle, sondern vielmehr die ideelle Kostenfrage. Die Stadt und die Bürgerschaft haben ein Recht auf ihre Kulturgeschichte.“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Detlef Müller.

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