Konzept zur Unterbringung von Flüchtlingen bestätigt

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Asyl Flüchtlingshilfe2010 stellten bundesweit 48.589 Menschen einen Asylantrag. 2014 stieg diese Zahl auf 202.834 Personen an. Die ankommenden Flüchtlinge werden nach einem vorgegeben Schlüssel zunächst auf die Bundesländer und durch diese weiter auf Kommunen und Landkreise verteilt.
Mit einem neuen Unterbringungskonzept reagiert die Stadt nun auf die steigenden Zahlen. Ziel ist es, gute Rahmenbedingungen für die Arbeit mit Asylbewerbern, deren Unterbringung und Integration zu schaffen. Gleichzeitig soll die Akzeptanz in der Bevölkerung für die Aufnahme von Schutz suchenden Menschen erhöht werden.
Chemnitz ist Sitz der zentralen Erstaufnahmestelle des Freistaates Sachsen (EAE), in welcher ankommende Flüchtlinge zunächst untergebracht werden. Der Aufenthalt in der EAE in Ebersdorf dauert zwischen sechs Wochen und drei Monaten. Während der weiteren Prüfung ihres Antrages werden die Asylbewerber Städten und Kreisen zugewiesen, die zu deren Aufnahme und Betreuung verpflichtet sind. Auf Chemnitz entfielen 2014 mit 648 Personen rund 5,9 Prozent aller in Sachsen neu angekommenen Flüchtlinge. Für 2015 wird mit ca. 1.400 Personen gerechnet.
Derzeit leben hier 1.118 Asylbewerber außerhalb der EAE. Ihre Unterbringung erfolgt dabei schrittweise: neue Asylbewerber werden zunächst in städtischen Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. Nach der ersten Eingliederung erfolgt oft ein Umzug in angemietete Wohnungen. Diese dezentralen Unterbringungsmöglichkeiten wurden 2014 von 23 auf 125 Wohnungen, vor allem in Bernsdorf, Gablenz, auf dem Sonnenberg, im Schlossviertel und Kappel, ausgebaut. Unter bestimmten Bedingungen ist auch das Wohnen in selbst angemietetem Wohnraum innerhalb des gesamten Stadtgebietes möglich. Zum Jahresende 2014 lebten ca. 1/3 aller Asylbewerber in Wohnungen und ca. 2/3 in Gemeinschaftsunterkünften.
Ziel des neuen Konzeptes ist es, möglichst viele Flüchtlinge dezentral und damit menschenwürdig unterzubringen und dabei religiöse, ethnische und kulturelle Prägungen zu berücksichtigen. Neben der Unterbringung und der sozialen Betreuung enthält das Konzept auch Sicherheitsaspekte. Außerdem sollen Hinweise und Sorgen aus der Bürgerschaft noch stärker ernst genommen und die Öffentlichkeit kontinuierlich über neu zu schaffende Unterkünfte, aber auch den Lebensalltag der Flüchtlinge informiert werden. Daneben soll in Stadtteilen mit höherem Asylbewerberanteil ein regelmäßiger Kontakt zwischen Bürgern, Stadtteilmanagern und Bürgerplattformen in Zusammenarbeit mit Kultur-, Sport- und anderen Vereinen aufgebaut werden, um ein dauerhaft gutes Miteinander zu sichern.

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