„Primarstufe Plus“ stärkt als neuer Masterstudiengang die Lehrkräftebildung an der TU Chemnitz

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In Dresden wurde heute ein Eckpunktepapier zwischen der TU Chemnitz, dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus sowie dem Sächsischen Staatsministerium für Kultus unterzeichnet, in dem die Lehrkräfteausbildung an der TU und für die Region gestärkt wird.

Inhalt des Papiers ist ein innovativer und deutschlandweit einzigartiger Ansatz in der universitären Ausbildung angehender Lehrkräfte:

1. Zum Abbau des Lehrkräftemangels im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) soll der passende Bachelor-Studiengang künftig auch den Zugang zum Lehramt an Oberschulen ermöglichen. Eine Kooperation mit der Universität Leipzig oder der TU Dresden soll über dazugehörigen Praktika in der Region Südwestsachsen auch Absolventinnen und Absolventen der Unis der beiden Städte auch Chemnitz und das Umland als Arbeitsorte näherbringen.

2. Künftige Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer sollen ihre Abschlüsse für eine Tätigkeit in Südwestsachsen dahingehend erweitern können, dass sie den Masterstudiengang »Primarstufe Plus« (zwei Semester) belegen. Pilothaft soll dies für das Fach Mathematik erfolgen. Damit können Absolventinnen und Absolventen des Lehramtsstudiums Grundschule den Zugang für das Oberschullehramt Mathematik erreichen. Auch bereits lehrenden Mathematik-Lehrerinnen und -Lehrer an Grundschulen stünde dieser neue Studiengang offen.

Die bildungs- und wissenschaftspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag Sabine Friedel erklärt:

Endlich kommt die Umsetzung. Mit der Primarstufe Plus werden in Chemnitz Lehrer ausgebildet, die an den Oberschulen in der Region tätig werden können. Stadt und Wirtschaft haben das lange gefordert. Wir haben den Vorschlag 2017 gemacht, uns lange dafür eingesetzt und immer gedrängelt. Gut, dass es nun endlich umgesetzt wird.

Erfreulich ist auch die Ankündigung, dass das Stufenlehramt an der Universität Leipzig zeitnah eingeführt werden soll. So können künftige Lehrer sowohl für die Oberschule als auch für das Gymnasium und die Gemeinschaftsschule ausgebildet werden.

Wir dürfen bei den Reformanstrengungen nicht nachlassen. Das Lehramtsstudium muss praxisnäher und flexibler werden. Sachsen sollte sich bei der Kultusministerkonferenz als Modellregion für ein duales Lehramtsstudium bewerben.

Der Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz, Sven Schulze, bedankt sich für die erzielte Verständigung zur Stärkung der Lehrkräfteausbildung am Standort der TU Chemnitz:

„Ich danke den Ministerien und der TU, dass sie die Lehrerausbildung hier in Chemnitz konsequent und mit neuen Wegen voranbringen wollen.

Wir benötigen hier in der Region viele Lehrkräfte, sowohl in den Grund- als auch in den Oberschulen, und die heute vorgestellten Pläne können helfen, diese Lücke zu schließen. Auch begrüße ich die neuen Chancen für Grundschullehrerinnen und -lehrer, sich binnen eines Jahres auch für Oberschulen qualifizieren zu können.“

Und auch die Vorsitzende der Chemnitzer SPD, Dr. Renata Marwege und der bildungspolitische Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion, Jürgen Renz sehen einen weiteren wichtigen Etappenerfolg:

„Mit der Einführung des Masterstudiengangs Primarstufe Plus an der TU Chemnitz wird die Lehrerausbildung in Chemnitz und der Region gestärkt. Der akute Lehrermangel, besonders an den Oberschulen, treibt die SPD Chemnitz schon lange um.

Im Schulterschluss mit dem Stadtrat, der Stadtspitze und der SPD-Landtagsfraktion haben wir uns immer deutlich für eine Ausweitung der Lehrerausbildung vor Ort eingesetzt.

Wir begrüßen die Unterzeichnung des Eckpunktepapiers und hoffen auf mehr Lehrkräfte und weniger Unterrichtsausfall.“