Fragesteller: Jürgen Renz

Frage und Beantwortung:
Sehr geehrter Herr Renz,
zu Ihrer Ratsanfrage teile ich Ihnen im Auftrag der Oberbürgermeisterin Folgendes mit:
Im Oktober findet die Anhörung zur Berufsschulnetzplanung durch das SMK statt. Auch vor dem Hintergrund der bekannten Verschiebungen der Ausbildungsgänge bitte ich um die Beantwortung folgender Fragen:
1. Von welchen Ausbildungsgängen ist der Stadt Chemnitz bekannt, dass sie in BSZ
außerhalb der Stadt verlagert werden sollen? Ist zugleich bekannt, welche Ausbildungsgänge an Chemnitzer BSZ verlagert werden sollen?
Folgende Berufe sollen außerhalb von Chemnitz beschult werden:
- Florist
- Fachverkäufer Lebensmittelhandwerk SP Fleischerei
- Fleischer
- 1. Ausbildungsjahr Fleischerhandwerk
- Kraftfahrzeugmechatroniker SP Nutzfahrzeugtechnik
- Gießereimechaniker
- 1. Ausbildungsjahr Berufsbereich Metalltechnik
- Berufskraftfahrer
- Holzmechaniker
- Tischler
- Fachkraft für Abwassertechnik
- Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft
- Fachkraft für Wasserversorgungstechnik
- Kaufmann im E-Commerce
- Kaufmann im Einzelhandel
- Verkäufer
Lediglich Maschinen- und Anlagenführer SP Metall- und Kunststofftechnik soll nach Chemnitz verlagert werden. Die Zuführung ist vom Sächsischen Staatsministerium für Kultus (SMK) jedoch mit keinen Schülerzahlen untersetzt worden. Darüber hinaus werden bestehenden Ausbildungsberufen ausschließlich Schüler aus anderen beruflichen Schulzentren zugewiesen.
2. Wie viele Berufsschülerinnen und –schüler sind von einem Wegzug betroffen? Wie viele davon haben ihren Wohnort in Chemnitz? Wie viele sind bei Chemnitzer Unternehmen in Ausbildung?
Entsprechend der Schülerzahlen des Schuljahres 2019/2020 werden rund 885 Schüler, darunter ca. 370 in Chemnitz wohnhaft, an andere Einrichtungen abgegeben. Über die
Ausbildungsverhältnisse liegen der Stadt Chemnitz keine Informationen vor. Die Ausbildungsverträge werden zwischen Schüler und Ausbildungsbetrieb geschlossen. Die Anmeldung des Schülers erfolgt durch den jeweiligen Betrieb.
3. Analog zu Frage 1: Wie viele Berufsschülerinnen und –schüler kämen mit einem Zuzug von Ausbildungsgängen nach Chemnitz? Wie viele davon haben ihren Wohnort in Chemnitz? Wie viele sind bei Chemnitzer Unternehmen in Ausbildung?
Als Zugang außerhalb von Chemnitz werden ca. 360 Schüler (Schuljahr 2019/2020) verzeichnet. Über die Herkunft der Schüler bzw. ihr Ausbildungsverhältnis liegen der Stadt Chemnitz keine Informationen vor (siehe Frage 2).
4. Wird die Stadt Chemnitz eine Stellungnahme zur Berufsschulnetzplanung abgeben? Welcher zeitliche Rahmen ist hierfür geplant?
Ja, die Stadt Chemnitz wird im Rahmen des Anhörungsverfahrens Stellung nehmen. Im
Oktober 2020 soll der Stadt Chemnitz der entsprechende Entwurf zur Anhörung vorgelegt werden.
5. Werden darin Hinweise der Kammern, der Ausbildungsunternehmen, der
Berufsschulzentren und der Schülerschaftsvertretung einfließen?
Zur Aufarbeitung der geplanten Schulnetzplanung der berufsbildenden Schulen (Entwurf – Stand März 2020) fanden Gespräche mit den entsprechenden Kammern, Innungen bzw. Interessenvertretern und den Schulleitungen statt. Die Ergebnisse dieser Beratungen werden in die Bewertung bzw. Stellungnahme einfließen.
6. Ist eine Einbeziehung der Chemnitzer Stadträtinnen und Stadträte vorgesehen? Wenn ja,in welcher Form?
Die Fraktionen werden im Rahmen des Schul- und Sportausschusses einbezogen. Da
voraussichtlich im Oktober 2020 der Entwurf der Schulnetzplanung der berufsbildenden Schulen vorliegen soll, wird die Information der Stadträte nach entsprechender Vorlage erfolgen.
Freundliche Grüße
Ralph Burghart
Bürgermeister
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