Ratsanfrage – Tierpark Chemnitz

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Detlef Müller

FragestellerInnen:

Detlef Müller (SPD)

Susanne Schaper (DIE LINKE)

Thomas Lehmann (Bündnis 90/DIE GRÜNEN)

Frage:

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,

im Juni wurde über den Zuschlag für die Erarbeitung des Masterplans für den Tierpark Chemnitz informiert.
Aufgrund des Leopardenangriffs im September und zuletzt getroffener Entscheidungen über die Zukunft des Tierparks, bitten wir Sie um die Beantwortung der folgenden Fragen:

1) Wann ist mit der Fertigstellung des Masterplans zu rechnen?

2) Inwieweit werden die Vorstellungen der Stadträtinnen und Stadträte, die in die Workshops zum Tierparkkonzept bzw. im April 2016 im Strategieausschuss Verwaltung 2000 eingebracht wurden und der Erarbeitung des Masterplans zugrunde liegen, bei gegenwärtigen Entscheidungen der Tierparkleitung berücksichtigt?

3) Warum wurde mit der Entscheidung, die Tigerzucht in Chemnitz neu zu fassen und einen Amurtiger anzusiedeln, dem künftigen Tierparkkonzept und der Entscheidung der Stadträtinnen und Stadträte vorgegriffen?

4) Sind gegenwärtig weitere Anschaffungen und Ansiedlungen von Tieren geplant? Wenn ja, handelt es sich um bereits im Tierpark lebende Bestände wie im Falle der zuletzt eingezogenen Kulane?

5) Inwieweit sind die bestehenden Gehege geeignet, dem Nachwuchs der bereits im Tierpark lebenden Bestände angemessenen Raum zur Verfügung zu stellen?

6) Besteht bei der kurzfristigen Entwicklung des Tierbestandes die Möglichkeit für die Leoparden ein artgerechtes Freilaufgehege einzurichten?

Für die Beantwortung der Fragen danken wir herzlich im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Detlef Müller Thomas Lehmann Susanne Schaper

 

Antwort:
Sehr geehrte Frau Schaper, sehr geehrte Herren Müller und Lehmann,

zu Ihrer Ratsanfrage teile ich Ihnen im Auftrag der Oberbürgermeisterin Folgendes mit:

Im Juni wurde über den Zuschlag für die Erarbeitung des Masterplans für den Tierpark Chemnitz informiert.
Aufgrund des Leopardenangriffs im September und zuletzt getroffener Entscheidungen über die Zukunft des Tierparks, bitten wir Sie um die Beantwortung der folgenden Fragen:

1) Wann ist mit der Fertigstellung des Masterplans zu rechnen?

Mit der Fertigstellung des Masterplanes ist im ersten Halbjahr 2018 zu rechnen.

2) Inwieweit werden die Vorstellungen der Stadträtinnen und Stadträte, die in die Workshops zum Tierparkkonzept bzw. im April 2016 im Strategieausschuss Verwaltung 2000 eingebracht wurden und der Erarbeitung des Masterplans zugrunde liegen, bei gegenwärtigen Entscheidungen der Tierparkleitung berücksichtigt?

Generell werden derzeit Entscheidungen zu Investitionen und Instandhaltungen für den Tierpark Chemnitz unter Maßgabe der Ergebnisse der im Herbst 2016 durchgeführten Workshops der Arbeitsgruppe Tierpark zur strategischen Neuausrichtung und dem derzeit in der Erarbeitung befindlichen Masterplan getroffen.
Bei der Erstellung des Masterplanes wird die Arbeitsgruppe einbezogen.

3) Warum wurde mit der Entscheidung, die Tigerzucht in Chemnitz neu zu fassen und einen Amurtiger anzusiedeln, dem künftigen Tierparkkonzept und der Entscheidung der Stadträtinnen und Stadträte vorgegriffen?

Es gibt keine Entscheidung, die Tigerzucht wieder zu forcieren. Es wird lediglich ein neuer Tiger eingestellt, damit nach dem Ableben des 18-jährigen Tigers die derzeitige Anlage nicht leer steht.
Das Tier kommt aus einem Zoo, wo es nicht mehr gehalten werden kann. In der Zusammenarbeit zwischen den Zoos ist es normal, dass temporäre Unterbringungsmöglichkeiten für Tiere gesucht werden.
Im Rahmen der Erarbeitung des Masterplanes wird generell das Thema der Anzahl der Großkatzenarten zur Diskussion stehen. Im Ergebnis dessen wird es eine Entscheidung geben, ob der Tiger gegebenenfalls wieder abzugeben ist.

4) Sind gegenwärtig weitere Anschaffungen und Ansiedlungen von Tieren geplant?
Wenn ja, handelt es sich um bereits im Tierpark lebende Bestände wie im Falle der zuletzt eingezogenen Kulane?

Unter dem Aspekt, dass Gehege nicht leer stehen sollen und die Tiere gegebenenfalls wieder abgegeben werden können, wird es weitere Tierzugänge geben. Dabei wird es sich nur um Arten handeln, die bereits seit vielen Jahren im Tierpark gehalten werden.

5) Inwieweit sind die bestehenden Gehege geeignet, dem Nachwuchs der bereits im Tierpark lebenden Bestände angemessenen Raum zur Verfügung zu stellen?

Es wurde schon immer versucht darauf zu achten, dass der Tierbesatz mit den zur  Verfügung stehenden Gehegen nicht kollidiert. Im Rahmen der Erstellung des Masterplanes wird jedoch auch dies eine wichtige Rolle spielen in Bezug auf die Schaffung großzügigerer Gehege und Tieranlagen.

6) Besteht bei der kurzfristigen Entwicklung des Tierbestandes die Möglichkeit für die Leoparden ein artgerechtes Freilaufgehege einzurichten?

Die Leoparden haben zurzeit mehrere kleinere Anlagen, die zusammen über 300 qm Außengehege ergeben.
Das Thema der Leoparden wird im Rahmen der Diskussion zu den Großkatzen mit zu entscheiden sein. Im Ergebnis dessen ist dann gegebenenfalls auch zu entscheiden, was kurzfristig umgesetzt werden kann.

Freundliche Grüße
Miko Runkel
Bürgermeister

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