Richtigstellung zum Artikel der BILD-Zeitung „Wieder lässt die Stadt es wuchern!“

In ihrer Ausgabe vom 28.07.2017 griff die BILD-Zeitung Chemnitz zum wiederholten Male ein Thema auf, welches viele Bürgerinnen und Bürger beschäftigt – die Unterhaltung und Pflege des öffentlichen Grüns.

Am Ende des genannten Artikels kam der Verfasser zu dem Schluss, dass die Stadt „die Grünflächen-Arbeit auf die Chemnitzer Bürger abwälzen“ will. Begründet wurde dies mit der Zustimmung des Stadtrates zu einem „Beschlussvorschlag der SPD“, was durch ein Zitat belegt werden soll.

 

Diese durch die BILD-Zeitung getätigten Aussagen entsprechen in vielerlei Hinsicht nicht der Wahrheit.

Als erstes, so ehrlich muss man sein, wurde der Antrag durch die SPD-Fraktion gemeinsam mit der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen eingereicht und dann einstimmig durch alle Fraktionen beschlossen.

Des Weiteren ist das aufgeführte Zitat nicht der Beschluss, sondern lediglich ein Teil der Begründung. Der gefasste Beschluss lautet:

Der Stadtrat beauftragt die Stadtverwaltung, unter Einbeziehung der Erfahrung lokaler Initiativen die naturnahe Gestaltung von einzelnen Grünflächen zu prüfen und dem Planungs-, Bau- und Umweltausschuss bis zum Herbst 2017 zur Entscheidung vorzulegen.

Hierbei sind unter anderem folgende Punkte zu beachten:

  • ökologischer Nutzen
  • einmalige Herstellungskosten
  • langfristiger Pflegeaufwand unter Einbeziehung der Bürgerpflege
  • möglicher Einfluss auf Verkehrssicherheit
  • Aufwertung des Umfelds

Naturnahe_Grünflächen_2Sowohl in der Pressemitteilung vom 02.06.2017 als auch bei der Einbringung des Antrages in den Stadtrat machten wir deutlich, welche Ziele wir damit verfolgten. So ist es unserer Meinung nach nicht notwendig, jede Wiese mehrmals jährlich zu mähen und in einen Golfrasen zu verwandeln. Es wäre beispielsweise denkbar, dass die Grünflächen entlang des Südrings durch Blumen und Sträucher naturnah gestaltet werden. Dabei sollen die Erfahrungen von Bürgerinitiativen und Vereinen, die sich bereits auf diesem Gebiet engagieren, genutzt werden. Diese Beteiligung soll vor allem unbürokratisch („geringstmöglicher Verwaltungsaufwand“) ermöglicht werden.

Durch die genannten Maßnahmen erhoffen wir uns nicht nur ein besseres Erscheinungsbild und einen Nutzen für die Umwelt, sondern auch langfristige Kostenersparnisse für diese Flächen.

Das eingesparte Geld stünde dann an anderer Stelle, wie zum Beispiel bei der Pflege der zurecht bemängelten Grünflächen, zur Verfügung. So steht es im Übrigen auch in der Begründung des Antrages, welche durch die BILD-Zeitung fälschlicherweise als Beschluss ausgegeben und unvollständig zitiert wurde:

„Bürgerpflege ist bei der Neugestaltung und Unterhaltung dieser Grünanlagen offensiv und mit dem geringstmöglichen Verwaltungsaufwand einzubeziehen.

Nichts zu vergessen ist aber auch der ökonomische Aspekt. Naturnahe, zum Teil durch Bürger gepflegte Grünflächen benötigen oft weniger kommunalen Pflege- und Personalaufwand. Dadurch könnte Geld eingespart werden, welches für andere notwendige Grünpflegemaßnahmen zur Verfügung stünde.“

Den Antrag nachzulesen gibt es hier.

 

 

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