Schulschließungspläne kritisiert

Veröffentlicht in: Aktuelle Meldungen | 0

Altendorf GSDie vorgeschlagene Schließung der Grundschule Altendorf und die damit verbundene Beschulung der Kinder in der Flemming-Grundschule wurde nach deutlicher Kritik aus verschiedenen Fraktionen am Mittwoch zunächst vertagt. Bemängelt wurde vor allem, dass kurzfristig über einen einzelnen Schulstandort entschieden werden sollte, ohne die genauen Folgen und weitere Rahmenbedingungen zu kennen. Begründet wurde der Schließungsvorschlag durch das Schuldezernat damit, dass der bisherige Doppelstandort der Grund- und Oberschule wegen fehlender Oberschulkapazitäten künftig ausschließlich als Schule für die Klassenstufen fünf bis zehn genutzt werden soll.

Auf Seiten der betroffenen Eltern sorgten die erst vor wenigen Tagen bekannt gewordenen Pläne für große Verunsicherung. So ist beispielsweise unklar, wie die Schülerbeförderung vom Kaßberg bzw. aus Altendorf zum neuen Schulstandort im Flemming-Gebiet organisiert wird.

Offen ist auch, wo die Kinder während der geplanten mehrjährigen Sanierung der Flemming-Grundschule unterrichtet werden. Für einige Schüler der Grundschule Altendorf wäre die Schließung mit mehrfachen Umzügen verbunden. Auch die in der Vorlage genannten Anmeldezahlen an der Altendorfer Grundschule sind für viele Eltern nicht nachvollziehbar. Dem Argument der Verwaltung, dass der öffentliche Bedarf an einer Grundschule in diesem Wohngebiet aufgrund sehr geringer Anmeldungen kaum noch gegeben sei, widersprachen viele Eltern, die sich eine Beschulung ihrer Kinder in Altendorf wünschen.

Die SPD-Fraktion hält weiterhin daran fest, möglichst alle Chemnitzer Grundschulen zu erhalten. Dies war schließlich das entscheidende Argument für die Einführung gemeinsamer Grundschulbezirke, die sich aus unserer Sicht bewährt haben. Für eine sachliche Diskussion über Änderungen am Schulnetz – in die Eltern und Lehrer unbedingt einbezogen werden müssen – bedarf es zunächst einmal belastbarer Grundlagen. Diese nun endlich mit einer aktualisierten Schulnetzplanung zu liefern, ist Aufgabe des Schuldezernates. Erst wenn alle erforderlichen Daten – wie die Geburtenentwicklung, der Raumbedarf und die Platzkapazitäten städtischer Gebäude – vorliegen, lässt sich eine fundierte Entscheidung zu einzelnen Standorten treffen. Im Sinne der Eltern und Schüler darf es hier zu keinen weiteren Verzögerungen kommen, denn spätestens Anfang Juni muss klar sein, an welchen Schulen der Unterricht stattfindet.

Schreibe einen Kommentar