SPD Chemnitz und Stadtratsfraktion sprechen der Oberbürgermeisterin Respekt für Umsicht und besonnenes Handeln aus

Für das besonnene und umsichtige Handeln unserer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig sprechen SPD Chemnitz und SPD-Stadtratsfraktion ihren Respekt aus.

Vor drei Tagen feierte unsere Stadt friedlich und ausgelassen das Stadtfest. Die Tragödie, welche sich in der Nacht des 26.08. ereignen sollte, war am Samstag keinesfalls zu erahnen. Der Schock über die Tat, den sinnlosen Tod eines jungen Menschen und die schrecklichen Folgen saßen am Sonntag tief.

Betroffenheit und Trauer haben wir beim Lesen der Nachricht empfunden. Tiefes Mitgefühl für die Angehörigen, Fassungslosigkeit über die Tat bestimmten die Gefühlslage, was auch den handelnden Personen anzusehen war. Eine unklare Informationslage verstärkte die Situation.

Der Sonntag stellte zunächst den Veranstalter des Stadtfests wie auch die Oberbürgermeisterin und Verwaltungsspitze vor die Aufgabe, das schreckliche Geschehen und den Fortgang auf dem Stadtfest abzuwägen.

Mit dem Vorliegen eines einschlägigen Aufrufes, aus dem der am Nachmittag stattfindende Aufmarsch und die daraus resultierenden Jagdszenen hervorging, waren alle Beteiligten und vor allem die Polizei vor die Herausforderung gestellt, die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher, der Vereine an den Ständen und der Schausteller abzusichern. Eine solche Entscheidung in einer solch tief emotionalen Situation zu treffen und dabei umsichtig zu behandeln ist, ist enorm kompliziert.

Die Absage war in Anbetracht der Szenen, die sich in unserer Innenstadt abspielten, die richtige Entscheidung. Dass die Absage aus Gründen der Pietät erfolgte, war in Hinblick auf ein geordnetes Ende eine nachvollziehbare Entscheidung. Eine Panik konnte so abgewendet werden. Ob das Stadtfest am Sonntag hätte stattfinden sollen, dazu kann man im Nachhinein Fragen stellen und sachlich diskutieren.

Aufrufe zur Lynchjustiz, Jagdszenen, Gewalt gegen Polizeibeamte und Passantinnen und Passanten gaben jedoch spätestens am Sonntagabend die klare Antwort, dass der Abbruch die richtige Entscheidung war. Erneut machte sich Fassungslosigkeit breit, Fassungslosigkeit über die Gewaltbereitschaft und den entfesselten Hass, der sich den Weg bahnte. Es war keine angemeldete Demonstration, sondern eine spontan zusammengekommene Menschenmasse, die sich bewusst vom Boden des Rechtsstaates entfernte.

Auf diese Abwägungen aufmerksam zu machen, dazu entschieden sich Veranstalter und Polizei in der Pressekonferenz am 26.08.. Den Abbruch auch aus den benannten Gründen im Nachgang deutlich zu machen, ist aus Sicht der SPD Chemnitz notwendig. Die Bedrohungslage am 26.08. ging von einer gewaltbereiten Menschenansammlung aus, die eine nicht vorhersehbare Eigendynamik annahm.

Diese Geschehnisse, die in unserer Stadt alle Beteiligten vor bislang unbekannte Herausforderungen stellte, hat unsere Oberbürgermeisterin in den vergangenen Tagen umsichtig und offen kommuniziert, Emotionen und pragmatische Entscheidungen abgewogen. Hierfür sprechen wir unseren Respekt und Dank aus.

Gleichzeitig gilt es den Chemnitzerinnen und Chemnitzern zu danken, die in den vergangenen Tagen Gesicht gezeigt haben und sich für das freundliche, offene und besonnene Chemnitz einsetzen. Diesen Bürgerinnen und Bürgern jetzt den Rücken zu stärken, wäre ein Signal, welches seitens der Stadt an ihre Bürgerschaft gerichtet werden sollte. Die SPD Chemnitz unterstreicht die Signalwirkung, die ein umsichtiges Handeln von Oberbürgermeisterin und Stadtverwaltung gemeinsam mit einer besonnenen und entschlossenen Bürgerschaft erreichen kann.