SPD Fraktion fordert Umdenken beim Umgang mit dem Chemnitzer Stadtwald

Stadtart Jörg Vieweg im stark geschädigten Hutholz. Foto: Kristin Schmidt

Trockene und heiße Sommer, Unwetterereignisse und eine gestiegene Anfälligkeit gegenüber Schädlingen haben ihre Spuren hinterlassen und geben Anlass über den Umgang mit dem Chemnitzer Stadtwald nachzudenken. Die SPD-Fraktion im Chemnitzer Stadtrat fordert daher mit einem Beschlussantrag zum Schutz des Chemnitzer Stadtwalds eine andere Herangehensweise an dessen Bewirtschaftung und Pflege.

Auch wenn die Stadt bereits seit 2002 durch die Einführung von FSC-Standards bei der Waldbewirtschaftung einen Weg der Nachhaltigkeit eingeschlagen hat, sieht Jörg Vieweg, Fraktionssprecher für Wohnungsbau und Klimaschutz sowie für Energie und Abfallwirtschaft, in der Umsetzung erhebliches Potential um den bedrohten Stadtwald besser zu schützen:

„Die Forstwirtschaftliche Nutzung der Wälder  soll künftig zugunsten naturnaher Wälder zurückgefahren werden. Gerade die aktuellen Fällungen der gesunden Buchenbäume im Ebersdorfer Wald erweckten den Eindruck, dass der dortige Wald vordergründig unter wirtschaftlichem Aspekt betrachtet wurde. Dabei erfüllt unser Wald auch eine Erholungs- und eine Klimaschutzfunktion.“  

Diese sollen durch das Gegensteuern gestärkt werden. Für Jörg Vieweg steht fest: „Ein Zurückfahren der bewirtschaftenden Eingriffe soll dem Wald die nötige Regeneration als Kohlestoffspeicher und damit als grüne Lunge unserer Stadt ermöglichen. Dass dabei auch die Naherholungsfunktion gestärkt wird, ist ein positiver Nebeneffekt. Ich bin auch der Überzeugung, dass mit diesem Nachsteuern eine nachhaltigere Bewirtschaftung erreicht werden kann, bei der auf Holzeinschlag weitestgehend verzichtet werden kann.“

Weiter fordert die SPD-Fraktion in ihrem Antrag aufzuzeigen, wie befallene Baumbestände schnellstmöglich gefällt und abtransportiert werden können. Auch soll geprüft werden, wie möglichst effizient Mittel von Bund und Land beantragt und eingesetzt werden können.

Das hierfür notwendige Instrument ist der sogenannte Forsteinrichtungsplan, welcher alle zehn Jahre die Weichen für die Bewirtschaftung des Stadtwaldes stellt. Jörg Vieweg sieht vor dem Hintergrund der dramatischen Entwicklung des Zustands des kommunalen Waldes die Notwendigkeit, beim 2016 beschlossenen Forsteinrichtungsplan im Interesse des Erhalts des Chemnitzer Stadtwalds nachzusteuern.

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