Wo bleibt die Bewerbung für das ÖPNV-Jahresticket?

Unter den bislang bekannt gewordenen Bewerbungen möglicher Modellstädte für ein ÖPNV-Jahresticket taucht Chemnitz bislang nicht auf – trotz Ratsbeschluss.

161205_Straßenbahn_SkylineAls der Stadtrat mit großer Mehrheit am 30.10. die Prüfung der Einführung eines Jahrestickets (365€-Ticket) in Chemnitz und dem Verbundraum des VMS beschloss hatte die SPD-Fraktion mit einem Änderungsantrag die Verwaltung beauftragt, auch die Bewerbung als Modellprojekt für ÖPNV-Jahrestickets auszuarbeiten und dem Stadtrat unter Wahrung der Bewerbungsfrist zum Beschluss vorzulegen.

 

Detlef Müller (Fraktionsvorsitzender)

„Die Stadt Chemnitz sollte sich die Chance nicht entgehen lassen, wenn das Klimapaket der Bundesregierung vorsieht, dass in zehn Städten ein solches 365-Euro-Ticket für Bus und Bahn angeboten werden soll.“, erklärt der Fraktionsvorsitzende Detlef Müller. Seit Dezember folgten nun Verlautbarungen zu Bewerbungen aus anderen Städten. Allein aus Sachsen ist bekannt, dass Dresden, Leipzig und Zwickau sich um die Aufnahme als Modellstadt bewerben. Aber auch aus anderen Bundesländern sind mittlerweile Bewerbungen bekannt: Darmstadt,  Düsseldorf , Freiburg,  Herne, Ingolstadt,  Kiel, Koblenz,  Nürnberg, Stuttgart und Wiesbaden haben als Städte die Chance ergriffen, dazu noch der Rhein-Sieg-Kreis und das Land Hessen.

 

Weder dem Chemnitzer Stadtrat noch dessen Fachausschuss ist bislang eine beschlussfähige Vorlage zur Abstimmung gestellt worden, was Müller mit Sorge und Unverständnis sieht: „An und für sich gehe ich davon aus, dass solch eine Förderung für die Verwaltung auch ohne Ratsbeschluss intensiv geprüft wird. Dazu gibt es nun den Ratsbeschluss und ich erwarte, dass dieser umgesetzt wird.“ Bislang habe es dafür aber keine Anzeichen gegeben. Grund zur Sorge sieht Müller inbesondere in der Wahrung der Bewerbungsfrist.

In einer Ratsanfrage möchte Müller nun den aktuellen Arbeitsstand erfahren.

Schreibe einen Kommentar